Die Devise löste einen neuen Webdesign-Trend und ein regelrechtes Umdenken bei den Betreibern von Web-Applikationen aus, der dazu führt, dass immer mehr Webseiten ihre Darstellung für kleinere Tablet und Smartphone Displays optimieren.

Der Grund für die Umstellung auf Mobile First: Das mobile Internet erfreut sich rasant wachsender Beliebtheit und immer häufiger werden einschlägige Internetpräsenzen vermehrt von mobilen Endgeräten aufgerufen.

Im gleichen Atemzug kommen immer mehr Endverbraucher über mobile Devices zum Erstkontakt mit einem Internetangebot. Warum also erhitzen sich die Gemüter über diese neue Ausrichtung vieler Webseiten Betreiber?

Twitter plant neues, mobil optimiertes Layout

Der populäre Kurznachrichtendienst hat erst vor Kurzem angekündigt, dass sich die Benutzeroberfläche auf Grund der neuen Anforderungen in der Nutzungsweise grundlegend ändern wird. Das geplante Design verfolgt dabei die Zielsetzung, dass es sich und dabei auch noch einige neue, übersichtlichere Features mit sich bringen wird.

Ganz nach der Devise Mobile First reagiert also aktiv auf die veränderte Nutzungsform des Dienstes und arbeitet an entsprechend optimierten Darstellungsformen, Menüführungen und allgemeinen Optimierungen.

Hinzu kommt, dass Twitter statt des altbekannten Social Log-Ins nun die Telefonnummern der User zur Registrierung nutzen möchte. Bislang beschränkte sich die Identifizierung per Handynummer fast ausschließlich auf mobile Messenger wie zum Beispiel WhatsApp oder Instagram. Insbesondere im Zusammenspiel mit den obigen Anpassungen ist die zukünftige Ausrichtung von Twitter klar zu erkennen: Mobile First!

Mobile Endgeräte stehen im Fokus der Entwicklungen

Die meisten Nutzer melden sich inzwischen nicht mehr über den Desktop-PC auf Twitter an, sondern via Smartphone oder Tablet. Auch E-Mail-Adressen verlieren allmählich an Bedeutung, denn die mobile Kommunikation kommt – zumindest eingeschränkt – völlig ohne sie aus.

Smartphones sind beliebt

Der Anteil an Smartphone-Usern steigt immer weiter

Diesem Trend kommen die genannten Änderungen entgegen, Twitter hat damit also nur auf die aktuellen Entwicklungen reagiert. Während der Kurznachrichtendienst also vorhandene Barrieren abbauen möchte und auf die für mobile Endgeräte optimierte Kacheloptik setzt, wollen sich viele Nutzer jedoch nicht so recht umgewöhnen und schon gar nicht ihre Telefonnummern herausgeben.

In dieser Abwehrhaltung schwingt natürlich auch die Befürchtung mit, dass Desktop-Nutzer immer mehr vernachlässigt werden und ggf. zu einem Wechsel auf ein mobiles Device gezwungen werden, um alle Features auch weiterhin in vollem Funktionsumfang nutzen zu können.

Nicht nur Twitter setzt auf Mobile First

Die späten Jahrgänge der 90er Jahre, die kaum noch vor einem stationären PC oder einem Notebook sitzen, sind die derzeitigen Power-User des Internets. Sie gilt es zu motivieren und innerhalb der Plattformen aktiv zu halten. Facebook beispielsweise, das inzwischen zu den eher alten Marktgrößen gehört, verliert drastisch an Relevanz innerhalb dieser Zielgruppe.

Dementsprechend lag hier die Quote der von mobilen Endgeräten in den USA im Jahr 2013 durchgeführten Sitzungen «nur» bei 68 %. Die junge Plattform verzeichnet im Kontrast dazu 92 % mobile Nutzung, Instagram sogar eine mobile Zugriffsrate von 98 %. Darum wird Mobile First sich in Zukunft immer weiter verbreiten – sowohl in den sozialen Netzwerken als auch bei übrigen Internetpräsenzen.

Am Puls der Zeit bleiben

Die spezifischen Bedürfnisse der jüngeren Generation, die oftmals mit dem treffenden Begriff «Digital Natives» belegt wird, stimmen allerdings nicht immer mit denen der vorherigen Generation überein: Aus diesem Grunde entwickeln sich zum Teil hitzige Diskussionen im Netz, wenn die Anbieter auf neue Herausforderungen durch eine Veränderung reagieren.

Für die einzelnen Webplattformen besteht nun die Herausforderung, die Anpassungen auf neue Nutzungsbedürfnisse so durchzuführen, dass sie möglichst wenige alteingesessene User verärgern. Als positives Beispiel ist die nun mögliche Einbindung von Videos im Twitter-Feed anzuführen, die allgemein positive Resonanzen hervorrief.